Immobilien-Almanach 02
14 Unternehmensimmobilien Unternehmensimmobilien sind Wirtschaftsimmobilien, die international auch unter dem Begriff „Light Industrial“ bekannt sind. Sie grenzen sich insbesondere durch ihre Größe, ihre Lage- und Strukturparameter sowie durch den Mieter- bzw. Nutzerbesatz von Logis- tikimmobilien ab. Im Besitz von großen Industrieunternehmen befindliche Immobilien sind in der Struktur vergleichbar, werden aber im Wesentlichen durch den Begriff Cor- porate Real Estate umschrieben, sofern sie nicht Objekte der Schwerindustrie (z.B. Stahl- werke, Raffinerien etc.) umfassen. Auf dem Investmentmarkt lag das Jahresendergebnis 2018 zwar rund 20 % über dem langjährigen Mittel, blieb mit rund 2,5 Mrd. Euro aber hinter dem von 2017 zurück. Die Ursachen hierfür sind Angebotsknappheit und ein sich wandelndes Marktumfeld. Die am Markt verfügbaren Objekte sind mehrheitlich bereits in den Vorjahren gehandelt worden – teilweise in Form von großvolumigen Portfoliotransaktionen. Meist handelte es sich um gut dokumentierte Objekte in Lagen mit hoher Markttransparenz. Der größte Teil wurde mit 800 Mio. Euro im zweiten Halbjahr 2018 in Gewerbeparks investiert. Knapp 500 Mio. Euro wurden in Produktionsimmobilien investiert. Die Bruttoanfangsrenditen sinken auch bei Unternehmensimmobilien seit Jahren, aller- dings mit leichter Zeitverzögerung zu den anderen Immobilien-Assetklassen und nicht so stark wie bei den bereits sehr teuer gewordenen Büro- und Handelsimmobilien. Für Transformationsimmobilien (umgenutzte, revitalisierte, nachverdichtete Gewerbeliegen- schaften) liegt das marktübliche Renditespektrum zwischen 4,3 % und 6 %. Gewerbeparks erreichen 6,0 % bis 9,3 %, mit Lager-/Logistikimmobilien lassen sich zwischen 4,7 % und 6,6% erzielen und Produktionsimmobilien bewegen sich in einer marktüblichen Spanne von 5,2 % bis 7,4 %. Die Spitzenmieten für Unternehmensimmobilien sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, variieren aber je nach Flächentyp. Büro- und Sozialflächen lagen zuletzt im 2. Halbjahr 2018 bei durchschnittlich 14,20 Euro/m², Flex Spaces waren mit 17,25 Euro/m² deutlich teurer und Produktionsflächen konnte man für im Mittel 8,67 Euro/m² pro Mo- nat anmieten. Logistikimmobilien Auf dem Investmentmarkt haben Logistikimmobilien einen mit 11,5 % weiter zunehmen- den Anteil an den Wirtschaftsimmobilien (2017: 10,7 %). Dennoch ist 2018 das Invest- mentvolumen erstmals seit 2013 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. In Summe wurden 2018 in gewerblich genutzte Immobilien mit logistischer Ausrichtung einschließlich Un- ternehmens- sowie Industrieimmobilien mehr als 7,0 Mrd. Euro investiert. Das entspricht einem Rückgang um ca. 23 % im Vergleich zum Rekordjahr 2017. Die Nachfrage ist hoch, aber das knappe Angebot begrenzt die Investitionsmöglichkeiten. In den transaktions- starken letzten Jahren wurde bereits ein Großteil der verfügbaren Flächen gehandelt.
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