Immobilien-Almanach 02
15 Der Neubau von Logistikflächen ging 2018 erstmals seit 2015 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Trotz des stärksten ersten Quartals seit Beginn der Marktbeobachtung lag das Fertigstellungsvolumen aufgrund einer vergleichsweise verhaltenen zweiten Jahreshälfte mit gut 3,9 Mio. m² Neubaulogistikfläche noch unter der Grenze von 4 Mio. m². Damit beträgt der Flächenneuzugang in Logistikimmobilien zwischen den Jahren 2013 und 2018 knapp 24 Mio. m². Betrachtet man die Flächen, die für 2018 und 2019 in der Pipeline sind, so kann davon ausgegangen werden, dass die Bautätigkeit auch weiterhin hoch bleiben wird. Der hohe Bedarf an Logistikflächen wird auch 2019 durch den dynamisch wachsenden Onlinehandel anhalten. Kleinere und näher an den Metropolregionen liegende Objekte werden besonders gefragt sein. Der private Konsum und das Produzierende Gewerbe so gen für eine hohe Nachfrage nach adäquaten Logistiklösungen – all dies vor dem Hinter- grund eingeschränkter Flächenverfügbarkeit. Hotelimmobilien Die Übernachtungszahlen legten in Deutschland 2018 das neunte Jahr in Folge zu. Nach vorläufigen Berechnungen stiegen 2018 die Anzahl der Ankünfte im heimischen Beher- bergungsgewerbe um 3,8 % auf ca. 185,1 Mio. und die Anzahl der Übernachtungen um 3,9 % auf rund 477,6 Mio. an. Auf dem Investmentmarkt für Hotelimmobilien lag das Transaktionsvolumen 2018 mit knapp 4 Mrd. Euro dennoch knapp unter demVorjahresergebnis von 4,2 Mrd. Euro. Trotz steigender Preise ist die Nachfrage weiterhin sehr hoch, aber es fehlt an entsprechenden Angeboten. Größere Portfoliodeals gab es fast nur zu Beginn des Jahres. Dafür fanden vie- le kleinere Transaktionen für unter 25 Mio. Euro statt. Aufgrund des knappen Angebots stieg auch der Anteil der Forward Deals, die 2018 rund 20 % der Transaktionsfälle aus- machten. Dabei sicherten sich Investoren besonders häufig Objekte in B- und C-Städten (Kiel, Lübeck, Essen, Oberhausen, Eschborn, Freiburg, Hannover, Darmstadt etc.). Der für 2018 erwartete Rückgang der Renditen hat sich bestätigt. Die Spitzenrendite liegt in allen A-Städten mittlerweile bei unter 5 %, in München mit 3,75 % sogar unter der 4 %-Schwelle. Hamburg liegt mit 4,0 % an zweiter Stelle, gefolgt von Frankfurt mit 4,1 %, Stuttgart mit 4,15 %, Köln und Düsseldorf mit je 4,5 %. In Berlin sind es 4,75 %. Trotz gestiegener Preise liegt der Wert eines Hotelzimmers in Deutschland im interna- tionalen Vergleich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Nach dem von HVS, London publizierten Hotel-Valuation-Index (der jedoch nur das Upscale-Segment abbildet) be- legte München 2017 unter den 33 abgebildeten Städten wie im Vorjahr Platz 10. Mit ca. 307.200 Euro je Zimmer liegt München weit hinter der erstplatzierten Stadt Paris (674.100 Euro pro Zimmer). Die Städte Hamburg und Frankfurt belegen die Plätze 15 und 17 (Vor- jahr 16 und 17) und Berlin verbesserte sich um einen Rang auf Platz 19 (rund 218.900 Euro je Zimmer).
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