Immobilien-Almanach 02

10 nicht alleine lösen, sondern braucht die Akteure der Immobilienwirtschaft, um auf nachhaltige und moderne Art und Weise voranzukommen. Deshalb gehen wir auch pragmatisch und lösungsorientiert an die bevorstehenden Aufgaben heran: Was Deutschland braucht, ist eine vereinheitlichte Bundesbauordnung und eine Förderung des seriellen Bauens, eine Erhöhung der linearen AfA von zwei auf mindestens drei Prozent, eine länderübergreifende Senkung der Grunderwerbsteuer, eine verbesserte steuerliche Abschreibung der energeti- schen Gebäudesanierung, eine Unterstützung der kommunalen Planungs- und Genehmigungsbehörden und eine Reform der Grundsteuer, die auf einfache, gerechte und aufkommensneutrale Weise keine Mehrbelastungen für Mieter und Nutzer auslöst – um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Vor diesem Hintergrund spielt natürlich auch im diesjährigen Frühjahrsgutachten das (wirt- schafts-) politische Umfeld unserer Branche eine wichtige Rolle. Wir werden als Spitzenverband diese Studie auch in diesem Jahr als Basis dafür nehmen aufzuzeigen, wo politische Ver- und Nachbesserungen notwendig sind. Dabei geht es nicht nur um die Wohnungsmärkte, sondern traditionell auch um alle anderen größeren Nutzungsarten – in diesem Jahr zum ersten Mal auch um die Pflegeimmobilien. Städte müssen ganzheitlich wachsen. Sie brauchen Platz für Büros, für Wohngebäude, für Einzelhandel und für Logistik. All diese Nutzungs- arten bedingen sich gegenseitig in ihrer Entwicklung und lassen Städte und Gemeinden ganzheitlich, lebenswert, bezahlbar und nachhaltig wachsen. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die deutsche Volkswirtschaft geht angeschlagen ins Jahr 2019. Nach Rückgängen um 0,2 % im dritten Quartal und allenfalls einem schwach positiven Wachstum im vierten Quartal 2018 ist das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2018 insgesamt um 1,5 % ge- wachsen. Im Jahr 2019 dürfte daher eine geringere Wachstumsrate realisiert werden. Die Rezessionsrisiken sind gestiegen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt stellt sich nach wie vor erfreulich dar – der Beschäfti- gungsaufbau setzt sich fort. Im Jahr 2018 wurden erstmals mehr als 45 Mio. Erwerbs- tätige registriert. Das entspricht einem Anstieg von 1,3 %. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt kräftig weiter. In den Monaten September bis November 2018 waren im Mittel 2,19 Mio. Menschen arbeitslos gemeldet und damit 7,7 % weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeits- losenquote betrug 4,8 %. Seit dem Jahr 2013 steigt das verfügbare Einkommen kontinuierlich an. Trotz des Rück- gangs der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2018 ist es im Vergleich zum Vorquartal um 3,5 % gestiegen. Nachdem das Quartalswachstum im ersten Halbjahr negativ war, lag das volkswirtschaftlich verfügbare Einkommen dennoch 2,2 % über dem Niveau des Vorjahres.

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