Immobilien KundenZeitung Sommer 2022

Sommer 2022 Seite 4 Nur wenige Wohnungen barrierefrei Seniorenhaushalte in Deutschland erfüllen nach einer empirica-Studie nur die Hälfte von elf möglichen Kriterien für Barrierefreiheit. Dazu gehören der stufenlose Zugang zum Haus sowie zu allen Räumen, ausreichend Bewegungsfläche in Küche und Bad, eine erhöhte Durchgangsbreite von Türen und Fluren, ein Boden ohne Unebenheiten sowie eine bodengleiche Dusche. Bereits heute ist jeder und jede vierte Deutsche 65 Jahre und älter. Im Jahr 2050 wird jeder Neunte älter sein als 80 Jahre. Derzeit sind aber nur 1,5 Prozent aller Wohnungen barrierearm. Die Bundesregierung unterstützt Umbaumaßnahmen. Private Eigentümer und Mietende können Zuschüsse beantragen, um Barrieren in Wohngebäuden abzubauen. Ein Forschungsteam wertete Umfragedaten von mehr als 73.000 Deutschen aus. Die Menschen in Süddeutschland beschrieben sich darin als vergleichsweise extrovertiert, also gesellig, und im Norden eher als introvertiert und zurückhaltend. „Aber nicht nur die Menschen machen den Charakter einer Stadt aus“, sagt Christian Müller vomMedizinisch-Psychologischen Institut des TÜV NORD in Köln. „Auch die Architektur trägt dazu bei.“ Andere Studien zeigen, dass Menschen sich zu Fuß lieber durch Viertel mit einer bunten Mischung aus alter und moderner Architektur bewegen. Sie lädt eher zum Verweilen ein als Straßenzüge, in denen sich ein moderner Bauklotz an den anderen reiht. Die Innenstädte der großen Metropolen unterscheiden sich sogar messbar darin, wie schnell die Menschen durch ihre Straßen laufen. Frankfurt am Main kam auf Platz 5 von weltweit 31 Metropolen – noch vor Tokio und New York. Der Umgang mit Zeit gehört zu den lokalen Eigenheiten einer Stadt. Auch hier liegt Frankfurt in puncto Effektivität weit vorn – im benachbarten Darmstadt laufen die Uhren dagegen langsamer. Hamburg steht für Weltoffenheit, München für Geselligkeit und Berlin für Kreativität. Sind das Klischees, oder ist etwas dran an diesen Vorstellungen? Städte haben Charakter Warum Reihenhäuser so beliebt sind Der bulwiengesa-Immobilienindex 2022 beschreibt zum 46. Mal in Folge die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland. Danach bleibt der deutsche Wohnungsmarkt von hoher Nachfrage geprägt. Die Kaufpreise für Reihenhäuser steigen um 7,8 Prozent, Grundstückspreise für Einfamilienhäuser um 7,6 Prozent und Neubau-Eigentumswohnungen um 6,4 Prozent. Wie schon in den Vorjahren fallen die hohen Preissteigerungen bei Reihenhäusern auf. Käufer bekommen im Vergleich zur Eigentumswohnung für einen vergleichbaren Preis noch einen kleinen Garten, mehr Wohnfläche, einen Parkplatz und haben ebenerdigen Zugang. Vor allem für Familien sind das wichtige Argumente. Die Baukosten sind bei Reihenhäusern im Vergleich zum Geschosswohnungsbau niedriger, weil der Bau weniger komplex ist und Kosten für Gemeinschaftsflächen wie Treppenhäuser entfallen. Foto: Onkel Ramirez, Pixabay 128 Liter Wasser pro Tag Jede Einwohnerin, jeder Einwohner in Deutschland nutzt im Schnitt 128 Liter Wasser pro Tag. Fast zwei Drittel des Trinkwasserbedarfs werden aus Grundwasser gedeckt. Aus Uferfiltrat und angereichertem Grundwasser stammten knapp 16 Prozent. Fluss-, Seen- und Talsperrenwasser decken knapp 14 Prozent, Quellwasser etwa acht Prozent. Ein Indikator für die Qualität des Grundwassers ist sein Nitratgehalt – ab 50 Milligramm pro Liter ist Grundwasser nicht mehr als Trinkwasser geeignet. Bedingt durch die Coronapandemie waren im Jahr 2021 weniger Fahrgäste mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Jahr 2020. Die Fahrgastzahl sank damit auf den tiefsten Stand seit Beginn der Beobachtung im Jahr 2004. Im öffentlichen Personennahverkehr ging das Fahrgastaufkommen im Vergleich zu 2019 um 33 Prozent zurück, im Eisenbahnfernverkehr um 45 Prozent. Im Sommer soll das 9-Euro-Ticket dem öffentlichen Personenverkehr neuen Anschub geben. Noch günstiger kommt man nur mit dem Fahrrad voran. Seit der Coronapandemie sind mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs, vor allem auf kurzen Strecken. Der Trend wird nachhaltig sein, zeigt eine Studie der Hochschule Frankfurt: „ÖPNV, Fußgängerverkehr, Radverkehr, Sharing-Angebote und auch der motorisierte Individualverkehr müssen zusammengedacht werden“. Neue Mobilität, neue Ansprüche Foto: Rudy und Peter Skitterians, Pixabay Foto: Peter H., Pixabay 100.000 Hektar Bauland für zwei Millionen Wohnungen Lange war unklar, ob die Baulandreserven hierzulande ausreichen, um den dringend benötigten Wohnraum in Deutschland schaffen zu können. Eine neue Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigt: Das Bauland reicht aus. Laut Studie stehen fast 100.000 Hektar Bauland zur Verfügung, auf denen nach konservativen Schätzungen bis zu zwei Millionen Wohnungen entstehen könnten, bei einer dichteren Bebauung sogar bis zu vier Millionen Wohneinheiten. Erhebliche Flächenpotenziale bestehen nicht nur in ländlichen, sondern auch in den Wachstumsregionen, heißt es in der Studie.

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