Bestellerprinzip: Schreckgespenst für Makler? Erst bei der Vermietung, jetzt beim Immobilienverkauf! Am Bestellerprinzip geht anscheinend kein Weg mehr vorbei. Das sind die Gründe: Das Vorhaben stößt in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. 74 Prozent sind dafür. Andere europäische Länder dienen als Vorbild. Laut IW-Institut in Köln zahlen in den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich oder Schweden ausschließlich Verkäufer die Maklerprovision. Sie beträgt dort nur zwei Prozent des Kaufpreises. Womit zu rechnen ist: Umstellen müssen sich vor allem Makler in großen Städten, wo Käufer die Provision bisher überwiegend allein zahlen. ZIA Deutschland verweist allerdings darauf, dass sich die Teilung der Courtage in weiten Teilen Deutschlands bereits bewährt habe. Wird das neue Gesetz so umgesetzt wie im Mietbereich, müssen sich aber auch die Makler umstellen, die bisher von beiden Seiten Provision erhalten haben. In diesem Fall würde sich der Wettbewerb erhöhen, was die Provisionen vermutlich sinken lässt, denn Verkäufer beauftragen den Makler, der zu einem günstigen Preis am meisten bieten kann. Was nicht zu erwarten ist: Verkäufer werden höchstens vorübergehend versuchen, ihre Immobilien selbst zu vermarkten. Die meisten werden davon schnell Abstand nehmen, keineswegs weil ihnen Know-how, Marktkenntnis oder Zeit fehlen, sondern vor allem weil Käufer erwiesenermaßen bevorzugt vom Profi kaufen und nicht von einem Laien, der sein Angebot nicht richtig bewerten kann und mit dem schwer zu verhandeln ist. Das sind die Vorteile des Bestellerprinzips: In Ländern mit Bestellerprinzip werden viel mehr Immobilien von Maklern verkauft als in Deutschland. Die Provisionen sind zwar niedriger, die Zahl der Aufträge dafür aber sehr viel höher. Das Geschäft ist dadurch insgesamt viel besser zu kalkulieren als bisher. Eine transparente, plausible, bundesweit einheitliche Gebührenordnung erhöht das Vertrauen. Der Unmut gegenüber einer als unangemessen oder ungerecht empfundenen Gebühr verschwindet. Der Maklerberuf erfährt eine deutliche Professionalisierung, wird aufgewertet und erhält endlich mehr Anerkennung. Anlass genug, sich vorzubereiten: Wer den Übergang gut gestalten will, setzt jetzt auf seine Stärken – auf professionelle Marktwertanalysen, detaillierte Marktkenntnisse, aktive Vermarktungsmethoden und spezialisiertes Fachwissen. Toi, toi, toi wünscht Ihnen Ihre Astrid Grabener Beitrag zur Diskussion Aus dem Zyklus gefallen: Immobilienwirtschaft überspringt eine Phase In allen Bereichen der Wirtschaft finden mehr oder weniger regelmäßige Schwankungen statt – in der Produktion, bei der Beschäftigung, bei Zinsen und Preisen. (Foto: geralt by pixabay.com). Zyklen zeigen nach der allgemeinen Wirtschaftstheorie an, in welcher Phase sich ein Markt gerade befindet. Für die Immobilienwirtschaft hieße das jetzt: Die Hochphase ist vorbei. Eigentlich müsste wieder ein Abschwung einsetzen – tut er aber nicht. Offensichtlich fällt ein Zyklus aus. Das ist das Ergebnis des aktuellen bulwiengesa-Immobilienindex 2019. Er beschreibt zum 43. Mal in Folge die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland und ist ein wichtiger Gradmesser für Entscheidungen in Immobilienmarkt, Stadtentwicklung und Geldpolitik. Der bulwiengesa-Immobilienindex weist seit 14 Jahren ein positives Vorzeichen auf. Schon seit 2009 übertrifft das Wachstum des Immobilienindex die Inflation. Der Wohnungsmarkt bleibt die treibende Kraft im bulwiengesa-Immobilienindex. Der Teilindex Wohnen steigt mit 6,8 Prozent erneut massiv an. Deutliche Zuwächse werden bei den Kaufpreisen von Eigentumswohnungen, Reihenhäusern und Grundstücken in vielen Städten registriert. Obwohl die Kaufpreise stärker als die Mieten steigen, könne von flächendeckenden Überhitzungen aber nicht die Rede sein. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten stützen nach wie vor die aktuelle Entwicklung. Gestützt wird der Immobilienmarkt unter anderem durch einen stabilen Arbeitsmarkt. Zudem wird die positivere Bevölkerungsentwicklung der Städte gegenüber dem ländlichen Raum auch künftig für anhaltende Nachfrage nach Wohn- und Arbeitsstätten in den Zentren sorgen. Eine kurzfristige Ausweitung des Immobilienangebots wird durch den Mangel an Arbeitskräften, Grundstücken und mittelfristig durch Versorgungsengpässe begrenzt. Begünstigt wird der Immobilienmarkt weiterhin zu allererst von der expansiven Geldpolitik. Bitte kommentieren Sie gern diese Meldung >>> Sie dürfen diesen Text auch gern für jede eigene Verwendung nutzen, Print und Online, honorarfrei! Buchempfehlung Immobilien – eine eigene Welt zwischen Bedarf und Luxus, Kunst, Kultur und Kapital Wer mit Immobilien zu tun hat, weiß, dass damit ein weites Feld verbunden ist. Zwischen Grundbedürfnis und Luxus, zwischen wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Interessen öffnet sich der Raum – im Wortsinn und zugleich symbolisch. In diesem Raum aktiv zu sein, erfordert Überblick, Gespür und ein Bewusstsein für die richtige Gewichtung der jeweiligen Kräfte, die wirksam sind – und die durchaus konträr sein können. Das Buch stellt die verschiedenen Aspekte dieser eigenen Welt direkt nebeneinander – damit Sie als Mieter oder Vermieter, Immobilienverkäufer oder Interessent, als Investor oder Anleger die richtigen Entscheidungen treffen können. Seite für Seite wechseln sich Fakten, Aussagen, Daten, Zahlen, Bilder, Zitate und Argumente ab und vermitteln ein lebendiges Gesamtbild dieser aktiven Branche mit Zukunft. Das Buch eignet sich übrigens auch hervorrragend als Geschenk oder als Kundenbuch. Die Auslieferung beginnt ab Mitte April. Sprechen Sie uns gerne an. Verlagsinformation Grabener Media wird edition:grabener Namen sind nicht Schall & Rauch Noch befindet sich der Grabener Verlag in der ersten Generation, aber wir denken bereits an die nächste und an Geschwister. Das klingt familiär und ist es auch. Der Grabener Familienbetrieb erweitert sich und will seine Aktivitäten ausweiten. Dazu gehört auch Grabener Media, ein gedanklicher Überbau, der uns ehrlich gesagt etwas zu sehr nach Werbeagentur klingt, was wir nie sein wollten. Daher nennen wir unsere zukünftige Buchproduktion außerhalb der Immobilienwirtschaft im Bereich der "schönen" Bücher edition:grabener. Voilà! Kennen Sie schon? Stimmt! Ist die Wiederbelebung einer alten Idee, für die wir nun mehr Zeit haben. >Wir freuen uns auf Ihre Beiträge. Vorfreude Die Spatzen pfeifen es von den Dächern ... Die nächste Ausgabe kommt am 15.4. heraus. Copyright: Grabener Verlag GmbH, Kiel, 2019; Foto-Copyright: Grabener Verlag GmbH, Spatzen: Oldiefan by Pixabay.com Grabener Verlag GmbH |