Sommer, Sonne und so viel Potenzial Der Sommer wirkt von außen betrachtet wie eine kleine Verschnaufpause in der Mitte des Jahres. Alles scheint etwas gemächlicher zu laufen, doch tatsächlich dient diese Phase meistens dazu, einen hektischen Herbst vorzubereiten. Die kreativsten Ideen entwickeln sich manchmal erst, wenn man gar nicht an die Arbeit denkt. Lassen Sie sich nicht davon abbringen, den Schreibtischstuhl mit dem Liegestuhl zu tauschen. Nach dem Urlaub stehen viele Aufgaben auf der Agenda, nicht nur in Ihrem Unternehmen, sondern auch politisch, wirtschaftlich, technisch, praktisch und organisatorisch. Viel zu tun gibt es • für den Finanzminister, wenn er die Grundsteuer durch die Instanzen bringen will • für die Justizministerin, falls sie den Wohnungsmangel weiterhin mit rechtlichen Mitteln beheben will • für die EZB, um der Zinsentwicklung Impulse zu verschaffen • in der Bauwirtschaft sowieso • für die Kommunen, die mehr Bauland ausweisen und mehr sozialen Wohnungsbau auf den Weg bringen sollen • für die Regierung, wenn sie die Legislaturperiode überstehen will. Und wo stehen Sie? Sind Sie gut gerüstet? Deutschland erlebt den politischen Wandel, Europa steht am Wendepunkt, Amerika und China streiten um die Vormacht in der Welt und Russland spielt den Joker. Genießen Sie die Zeit. Bleiben Sie fit, aktiv und neugierig. Die Immobilienwirtschaft bietet gerade jetzt viele Chancen. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt. Eine schöne Ferienzeit wünscht Ihnen
Astrid Grabener
Warum die Wohnungsfrage politisch ist
(Copyright: Michael Siebert, Pixabay) (GraA) Das ist erstaunlich: Ausgerechnet aus der Wirtschaft kommt der Hinweis, dass Mieterhöhungen politisch seien, weil mehr als die Hälfte der Deutschen zur Miete wohnen. So geäußert hat sich der Chef des größten deutschen Immobilienkonzerns. Er will das angeschlagene Image seines Unternehmens verbessern und seine Mieter künftig so behandeln, als ob sie jederzeit gehen könnten. Das ist eine prima Idee und wäre auch wirklich umsetzbar, wenn das Wohnen im Eigentum eine selbstverständliche Sache wäre. Ungewollt hat der Konzernlenker damit einen zusätzlichen Weg gewiesen, der die negativen Folgen der Wohnungsknappheit auf die Mieter mildern könnte: Bislang sind deutsche Mieter abhängig vom Vermietungsmarkt. Denn Deutschland hat nach der Schweiz die zweitniedrigste Wohneigentumsquote in Europa. Das zu ändern, wäre ein weiterer Denkansatz. Bisher galt als beste Lösung zur Entspannung der Lage, mehr Wohnungen zu bauen. Dieser Gedanke hat nach wie vor Priorität. Doch Mieter, die sich aus der Abhängigkeit vom Mietmarkt freikaufen können, hätten ein ganz anderes Gewicht im Marktgeschehen. Die Bedingungen dafür zu erleichtern, ist tatsächlich Aufgabe der Politik und nicht des Marktes. Die Politik beschäftigt sich derzeit aber schon wieder mit einer Nachbesserung der Mietpreisbremse, die erst Ende 2018 novelliert wurde. Nach einem neuen Referentenentwurf sollen Vermieter bei Verstößen zu hohe Mietzahlungen nun rückwirkend zurückzahlen müssen. Diese Maßnahme wird die Situation nicht entspannen, sondern eher eine Forderungshaltung provozieren und für Streit zwischen Mietern und Vermietern sorgen. Die aktuelle Difu-Umfrage bezeichnet den Wohnraummangel als die größte Herausforderung für die Städte und der Accentro-IW Wohnkostenreport 2019 belegt, dass der Kauf einer Wohnung deutlich günstiger ist als die Neuanmietung einer Wohnung. Diese Argumente sollten eigentlich ausreichen, um zu hohe Kaufhürden politisch zu senken, allen voran zu hohe Kaufnebenkosten und Grunderwerbsteuern. Sie dürfen diesen Text auch gern für jede eigene Verwendung nutzen, Print und Online, honorarfrei!
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Die neue Kundenzeitung 3/2019 steht an Ausgabe Herbst 2019
Sommer. Auszeit. Entspannung.
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