"Kein Spaziergang" heißt es, wenn es brenzlig wird (Foto Copyright: © Barbara Dondrup, Pixabay) Der kälteste Monat im Jahr verlangt noch einmal Durchhaltewillen. Das betrifft die deutlich niedrigen Temperaturen, die Pandemie und vor allem das unruhige politische Umfeld: Das kriegerische Machtgebaren aus Richtung Osten, hohe Inflationsraten in Deutschland, ganz Europa und weit darüber hinaus, hohe Energiekosten, hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung in puncto Klima, Umwelt und Gesellschaft. Spazierengehen ist das neue Plus der Event-Gesellschaft. Es hat aber auch wirklich enorm viel zu bieten! Wir hier im Norden bevorzugen Spaziergänge an der Steilküste bei jedem Wetter. Da wird der Kopf frei. Unzerstörbar: Auch wenn wir beim Gehen nahe der Abbruchkante aufpassen müssen, rauschen die vertrauten Wellen wie eh und je an den Strand. So viel Kraft, so viel Lebendigkeit! Der Blick schweift weit gen Dänemark und wir atmen tief durch. Wir reden über Putin, Biden, Scholz und Baerbock, erinnern uns, welche Rolle die Ukraine früher hatte und jetzt spielt, fragen uns, was die U-Boote in der Ostsee wohl ausrichten sollen, bedenken die Lage von Estland, der alten Heimat eines unserer Mitarbeiter. Was bleibt: Die Probleme der Immobilienwirtschaft relativieren sich vor diesen Eindrücken. Ich will die Ärgernisse nicht kleinreden: Wohnungen fehlen, die Innenstädte stehen vor Herausforderungen, der Bestand muss umgebaut werden, die Eigenheimquote ist zu niedrig, der Immobilienmarkt zu unbeweglich, der Neubau zu schwach, die Bürokratie zu langsam ... Die Immobilienwirtschaft ist in all diesem Desaster um uns herum erstaunlich stabil, muss sich aber wohl langsam auf neue Marktgegebenheiten einstellen, wie aus dem ersten Beitrag ersichtlich wird. Winterliche Grüße aus dem frischen Norden Ihre Astrid Grabener Redaktion Niedrigzinsphase geht langsam zu Ende (Foto / Grafik: © Alexander Stein, Pixabay) Mit Beginn des neuen Jahres kam Bewegung in die Kapitalmärkte: Viele Kreditinstitute haben die Zinsen für Baufinanzierungen angehoben. Die Entwicklung der Inflationsrate wirkt zinstreibend und weckt besonders in Deutschland uralte Erinnerungen. Fachleute rechnen nicht damit, dass die Zinsen für Immobilienfinanzierung wieder auf das Allzeittief des Jahres 2020 zurückgehen werden. Im Gegenteil, die Zinsen könnten weiter steigen. Dafür sprechen verschiedene Gründe: Die 10-jährige Bundesanleihe, die über zweieinhalb Jahre negativ verzinst war, könnte im laufenden Jahr wieder positiv vergütet werden, was die Bauzinsen direkt beeinflussen würde. Das wäre zwar gesund für das Wirtschaftssystem, aber preissteigernd für Immobilienfinanzierungen. Wenn außerdem die Inflationsraten nicht deutlich zurückgehen, obwohl die Sondereffekte durch die Pandemie abnehmen, steigt der Druck auf die Europäische Zentralbank EZB, ihre Geldpolitik zu überprüfen. Eine restriktivere Geldpolitik würde die Baufinanzierungszinsen ebenfalls steigen lassen. Zudem hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gerade angekündigt, die Anforderungen an die Banken in Bezug auf ihre Kapitalpuffer bei Baufinanzierungen zu erhöhen. Bei weiter steigenden Immobilienpreisen und höheren Zinsen für die Finanzierung werden viele Käuferinnen und Käufer in der nächsten Zeit an ihre Belastungsgrenze kommen. Mit drastisch steigenden Zinsen rechnet die Finanzbranche allerdings nicht. Immobilieninteressent:innen sollten jetzt zwar nichts übereilen, ihre Entscheidung aber auch nicht unnötig aufschieben, wenn sie ein geeignetes Objekt gefunden haben. Damit die monatliche Finanzierungsrate bezahlbar bleibt, versuchen Darlehensnehmer schon jetzt mit einer geringeren Tilgung gegenzusteuern, erhöhen damit aber die Dauer, in der sie das Darlehen zurückzahlen. Für Immobilienverkäuferinnen und -verkäufer gilt: Die Immobilienpreise werden voraussichtlich nicht mehr ganz so schnell steigen wie bisher. Sie dürfen diesen Text auch gern für jede eigene Verwendung nutzen, Print und Online, honorarfrei! (Bitte Quelle angeben: Copyright © Grabener|s Newsletter, Grabener Verlag, Kiel, 2022) Verlagsinformation: Medientexte MedienTexte: Texte für Print- und Online-Medien
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