LESEPROBE: DIE IMMOBILIE als zukunftssichere und solide Kapitalanlage

- 6 - Die Immobilie als zukunftssichere und solide Kapitalanlage Immobilien sind seit langer Zeit als Geldanlage beliebt – gerade wegen der Sicherheit, die sie bieten, aber auch wegen der Wertsteigerung. Manchmal hört man in den Medien jedoch auch zweifelnde Stimmen. Wie ernst muss man diese Äußerungen nehmen? Bis zum Frühjahr 2020 hat niemand in Frage gestellt, dass sich die Immobilienpreise nur in eine Richtung entwickeln können: nach oben. Zwar gab es Experten, die vor einer möglichen Immobilienblase warnten. Aber: Nicht nur der Wertzuwachs sprach für die Immobilie als Geldanlage. Es winkten auch hohe Renditen, sichere Mieteinnahmen und vor allem: Eine vor Krisen sichere Anlage, wie geschaffen auch für die Altersvorsorge. Dann kamCorona und brachte einiges an Unsicherheiten mit sich. Anleger, Makler, Banken und ImmobilienfachleutewarengeteilterMeinung:Dieeinenmeinten,dasssich der Immobilienboom fortsetzen würde – manche jedoch sahen die Krise auf den Immobilienmarkt durchschlagen. Immerhin erschwerte Corona Geschäfte von Maklern und Bauträgern allein schon in praktischer Hinsicht – man denke nur an die Organisation von Besichtigungsterminen und Treffen mit Interessenten. Wie sich zeigte, hat Corona jedoch nicht wirklich etwas an der Entwicklung geändert. In den meisten Gebieten Deutschlands blieb es bei den satten Preissteigerungen, und Stagnation war nur selten zu beobachten. Tatsächlich scheint Corona bei vielen Menschen sogar den Wunsch nach den eigenen vier Wänden verstärkt zu haben. Wie entwickelten sich die Immobilienpreise in den letzten Jahren? Betrachtet man den Hauspreisindex des Statistischen Bundesamtes, sieht man, dass massive Preissteigerungen gar nicht so selbstverständlich sind: Zwischen 2001 und 2010 waren die Werte recht stabil. Ab 2010 setzte eine deutliche Entwicklung nach oben ein, die sich seitdem fortsetzt. Was aber ist 2010 passiert? Das Jahr stand noch unter dem Schock der Finanzkrise von 2007/2008. Die Europäische Zentralbank ließ zusätzliches Geld in die Märkte fließen, gleichzeitig war auch das Vertrauen in andere Investitionen, wie etwa den Aktienmarkt, deutlich gesunken. So stieg die Nachfrage nach Immobilien. Weitere Einflüsse in den folgenden Jahren waren: • eine wachsende Bevölkerung, • historisch niedrige Zinsen und • ein knappes Angebot an Immobilien. All dies trieb deren Preis in die Höhe. In den zehn Jahren davor, also zwischen 1992 und 2002, ist die Kurve der Preisentwicklung fast eine gerade Linie. Hier herrschte Stabilität – große Steigerungen gab es jedoch nicht. Hier könnte man nun einwenden, dass die Immobilie erst seit etwa 12 Jahren eine gute Kapitalanlage ist, denn erst zu diesem Zeitpunkt haben die hohen Wertsteigerungen eingesetzt. Dabei würde man jedoch außer Acht lassen, dass es bei einer Immobilie nicht nur um die Wertsteigerung an sich geht: Ist sie vermietet, wirft sie Mieteinkünfte ab. Wird sie selbst bewohnt, hilft sie Mietausgaben zu sparen. In jedem Fall also ein wirtschaftlicher Gewinn für die Eigentümer! Auch der Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes verdeutlicht die Preisentwicklung. In diesen fließen die Preise von Bauleistungen ein, die für die Errichtung von Bauwerken erforderlich sind. Denn: Einzelne Bauleistungen sind besser miteinander zu vergleichen, als ganze Bauwerke mit all ihren verschiedenen Eigenschaften. Im Bereich „Maurerarbeiten“ werden dann beispielsweise die Preise für Bauleistungen wie „Porenbetonmauerwerk“ oder „Nichttragende Trennwand“ miteinander verglichen. Verwendet werden Marktpreise, also keine Angebotspreise, ohne Umsatzsteuer. Entwicklung der Hauspreise in Deutschland in den Jahren von 2010 bis 2021 2015 = Index 100 160 140 120 100 80 2010 ‘11 ‘12 ‘13 ‘14 ‘15 ‘16 ‘17 ‘18 ‘19 ‘20 ‘21 153,9 138,7 128,7 121,7 114,1 107,5 100 95,5 9,26 89,8 86,8 83,9 Quelle: Statistisches Bundesamt 2022

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