LESEPROBE: ENERGIEEINSPARUNGEN RUND UM DAS HAUS

Ulf Matzen ENERGIEEINSPARUNGEN RUND UM DAS HAUS mit praktischen Tipps und vernünftigen Empfehlungen – Heizung – Warmwasser – Solar – Dämmung – Schimmelbefall – Foto v. o. links bis u. rechts: Grabener Verlag | Etadly, Pixabay | HarmvdB, Pixabay | Solarimo, Pixabay | Johan Lannek , Pixabay | cocoparisienne, Pixabay

Ulf Matzen ENERGIEEINSPARUNGEN RUND UM DAS HAUS mit praktischen Tipps und vernünftigen Empfehlungen – Heizung – Warmwasser – Solar – Dämmung – Schimmelbefall –

Inhaltsverzeichnis A | Sparen beim Heizen Haushalt: Wo wird am meisten Energie verbraucht? 6 Wie kann ich beim Heizen Energie sparen? 6 Richtig heizen – aber mit Bedacht 6 Unterstützende Maßnahmen – damit die Wärme drinnen bleibt 6 Mindesttemperaturen: Was gilt? 6 B | Wärmedämmung und Heizungstechnik Wie viel macht eine gute Dämmung aus? 7 Welche Möglichkeiten der Wärmedämmung gibt es? 7 Schwachstellen Rollladenkasten und Haustür 7 Dämm-Materialien: Was ist besser? 8 Hydraulischer Abgleich und Heizungsoptimierung: Was ist das? 8 Wer muss einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen? 8 Wann wird die Ölheizung abgeschafft? 8 Welche Austauschpflicht gibt es für alte Heizkessel? 8 Teelichtöfen: Finger weg! 9 Was bringt die Infrarotheizung? 9 Ölradiatoren als Ausweg? 9 Wärmepumpen-Heizung: Was kann sie? 9 Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe? 9 Wärmepumpe im Altbau? 10 Solarthermie – wie funktioniert das? 10 C | Recht und Gesetz rund um die Heizung Neue gesetzliche Regeln für Eigentümer von Gasheizungen 10 Neue Heizkostenverordnung: Fernablesbar wird Pflicht 10 Gaskrise: Neue Energiesparverordnungen 2022 11 Vermieter und Mieter: Wer hat eine Heizpflicht? 11 Was sind Grundversorgung und Ersatzversorgung? 11 D | Energie sparen bei Strom, Wasser, Warmwasser Energie sparen beim Warmwasser 12 Wie kann man im Haushalt Strom sparen? 12 Neue Geräte kaufen? 12 Selbst Stromerzeugen: Balkonkraftwerke für jedermann 12 Was ist bei der Balkon-Solaranlage rechtlich zu beachten? 12 Stromsparboxen: Finger weg! 13 Fotovoltaik: Verbesserungen ab 2023 13 Welche Förderungen gibt es? 13 E | Richtig Heizen, Lüften und Schimmelpilz vermeiden Welches ist die richtige Raumtemperatur? 14 Zu viel Heizen? 14 Wann Lüften? 14 Schimmel – was versteht man darunter? 14 Entstehung von Schimmel 14 Schimmel und Gesundheit 15 Schäden an Gebäuden 15

- 5 - Wohnen produziert Luftfeuchtigkeit! 15 Welche Baumängel verursachen Schimmel? 15 Problem: Baugeschwindigkeit 15 Problem im Doppelpack: Schimmel und Bakterien 15 Was kosten Schimmeltests und Gutachten? 16 Schwierige Analysen 16 Welche Grenzwerte gibt es für Schimmel? 16 Problem Innendämmung 16 Vorbeugung ist alles 17 F | Schimmelsanierung: Was ist zu beachten? Do-It-Yourself-Schimmelentfernung? 17 Anti-Schimmel-Farben 17 Die richtige Schimmelsanierung 17 Fehlerquellen bei einer energetischen Sanierung 17 G | Ansprüche im Schadensfall Bauherr hat Schadenersatzanspruch 18 Ansprüche des Immobilienkäufers 18 Ansprüche des Vermieters 18 Beweislastfragen 18 Impressum 19 Der Autor 20 Alle Themen dieser Reihe sind als gedrucktes Heft sowie als FlipBook oder PDFplus erhältlich. In dieser Reihe sind bisher folgende Themen erschienen: Die Immobilie als zukunftssichere und solide Kapitalanlage Die Eigentumswohnung vielseitig als Wohn- und Anlageobjekt WOHNEN zwischen Schutzbedürfnis und Luxus zwischen gestern, heute und morgen

- 6 - A | Sparen beim Heizen Haushalt: Wo wird am meisten Energie verbraucht? Um Energie zu sparen, sollte man sich zuerst darüber klar werden, wo man am meisten Energie verbraucht. Tatsächlich ist der größte Posten meist die Beheizung von Wohnräumen – und zwar mit 71 Prozent am Gesamtenergieverbrauch. Die Wassererwärmung hat einen Anteil von 15 Prozent, die Elektrogeräte sind mit acht Prozent beteiligt, fünf Prozent fallen für die sogenannte „sonstige Prozesswärme“ an, etwa Abwärme beim Kochen. Die Beleuchtung schlägt nur mit einem Prozent zu Buche (Quelle: Statistisches Bundesamt 2022). Wie kann ich beim Heizen Energie sparen? Deutlich gestiegene Preise für Heizöl, Gas und sogar für Holzpellets bereiten vielen Verbrauchern Sorgen. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich Heizenergie ein- sparen. So lohnt es sich, dasThermostatventil herunterzudrehen: Bereits ein Grad weniger soll sechs Prozent Energie einsparen. Wird die Temperatur von 24 auf 20 Grad Celsius abgesenkt, sind es 20 Prozent. Wichtig ist, dass Thermostate nicht durch Verkleidungen oder Vorhänge verdeckt sind – sie arbeiten nur in Kontakt mit der Raumluft richtig. Auch Heizkörper sollten nicht durchMöbel oder Vorhänge verdeckt sein. Werden Räume unterschiedlich geheizt, sollte man die Zwischentüren schließen – sonst heizt der stärker erwärmte Raum den kälteren mit. Auskühlen lassen von Zimmern verschwendet Energie beim Wiederaufheizen – daher ist eine zu starke Nachtabsenkung nicht zu empfehlen, sondern eher eine mittlere Dauertemperatur. Ein regelmäßiges Entlüften der Heizkörper spart pro Jahr etwa 1,5 Prozent Heizkosten. Richtig heizen – aber mit Bedacht Bei teuren Energiepreisen ist die Versuchung groß, den Thermostat drastisch herunterzudrehen. Oft wird auch empfohlen, die Heizung bei Abwesenheit auf ein Minimum oder auf die Frostschutzeinstellung herunterzuregeln. Aber: Ein Raum, der völlig ausgekühlt ist, braucht entsprechend länger, um wieder auf Normaltemperatur zu kommen. So wird Heizenergie verschwendet, und am Ende geht die Rechnung nicht mehr auf. Eine allzu drastische Absenkung der Temperatur führt zu Kondenswasserbildung und damit zur Entstehung von Schimmel. Daher ist von einem allzu großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht und auch von einem kompletten Abstellen der Heizung bei Abwesenheit abzuraten. Unter 15-16 Grad sollte die Raumtemperatur generell nicht fallen. Unterstützende Maßnahmen – damit die Wärme drinnen bleibt Wärmeverluste kann man durch einfache Schritte reduzieren. In älteren Gebäuden sind Heizkörper oft in Wandnischen untergebracht. Hier ist der Wärmeverlust besonders hoch – pro Jahr rechnet man pro Quadratmeter Heizkörpernische mit etwa 15 Euro. Dem kann man durch Dämmung der Nischen entgegenwirken, etwa mit Polyurethanplatten. Noch besser ist eine Außendämmung der Fassade. Heizungsrohre und Armaturen in ungeheizten Räumen müssen gedämmt sein. Das Dämmen der Rohre lohnt sich und lässt sich selbst mit Baumarkt-Material durchführen. Bei Fenstern lassen sich Dichtungen erneuern und Fensterf lügel justieren. Bei Außentüren kann man oft Dichtungen nachrüsten. Viel Wärme geht durch ungedämmte Rollladenkästen verloren. Hier bringt jeder Quadratmeter eine Einsparung von bis zu 15 Euro im Jahr. Auch dies kann man selbst erledigen. Mindesttemperaturen: Was gilt? 2022 war in der Presse oft von der „Senkung der gesetzlichenMindesttemperaturen“ die Rede. Das Problem: So etwas gibt es gar nicht. KeinGesetz schreibt vor, welche Mindesttemperaturen in Wohnräumen herrschen müssen. Stattdessen gibt es Gerichtsurteile, die nicht einheitlich sind und sich immer am Einzelfall orientieren. Die meisten Gerichte verlangen in den Wohnräumen einer Mietwohnung bei Tag eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad. Bei Nacht, also zwischen 23 und 6 Uhr, sind 17 bis 18 Grad ausreichend. Tiefere Temperaturen gelten als Sachmangel einer Mietwohnung und können zu einer Mietminderung führen. Ein Beispiel: Das Amtsgericht Köln sah eine Temperatur von 16 bis 17 Grad zwischen 8 und 9 Uhr morgens als Sachmangel einer Mietwohnung an. Der Vermieter müsse mindestens 18 Grad gewährleisten (Az. 205 C 36/16). Einige Gerichte nehmen eine Staffelung der Temperaturen nach unterschiedlichen Räumen vor. Dies gilt auch bei Nachtabsenkung: Nachts müssen nach den meisten Urteilen 18 Grad herrschen, einigen Gerichten reichen 17 Grad aus. Ab 16 Grad abwärts droht erhöhte Schimmelgefahr. Die Vereinbarung einer niedrigeren Mindesttemperatur imMietvertrag ist unwirksam. Die durch große Wohnungsunternehmen angekündigten Absenkungen der Nachttemperaturen in gasbeheizten Häusern auf 17 Grad sind zumindest mit den Urteilen einiger Gerichte zu vereinbaren – was nicht heißt, das nicht ein örtliches Gericht anders entscheiden kann.

- 7 - Brennstoffkauf - wann ist der richtige Zeitpunkt? Die Preise von Brennstoffen wie Heizöl oder Holzpellets sind drastisch gestiegen. So kostete ein Liter Heizöl am 5. Oktober 2022 zwischen 1,59 und 1,62 Euro. Eine 100-Liter-Tankfüllung kam damit auf etwa 160 Euro. Vor zwei Jahren kostete diese gerade einmal etwa 40 Euro. Eine Tonne lose Holzpellets kostete am 2. Januar 2022 bei einer Bestellmenge von sechs Tonnen 355,90 Euro, am 1.10.2022 waren es 744,80 (Quelle: Heizpellets24.de). Zwar gibt es immer noch saisonale Schwankungen. Die früheren Faustregeln – im Sommer kaufen ist immer billiger – gelten jedoch durch den Ukraine-Krieg nicht mehr. Nun beeinflussen andere Faktoren die Preise. Verbraucher sollten die Entwicklung genau beobachten. Auch der Vergleich mehrerer Händler ist zu empfehlen. Es kann sich lohnen, nicht den ganzen Tank auf einmal zu füllen, sondern auf mehrere Teillieferungen zu bauen, um auf günstigere Preise zu warten. Vorsicht: Auch die Lieferzeiten haben sich verlängert und niemand möchte im Winter ohne Brennstoff dastehen. B | Wärmedämmung und Heizungstechnik Wie viel macht eine gute Dämmung aus? Eine Faustregel lautet: Wer mehr als zehn Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jährlich fürs Heizen ausgibt, kann mit einer Reihe von Maßnahmen meist hundert Euro und mehr im Jahr sparen. Ein Niedrigenergiehaus hat einen Wärmebedarf von bis zu 70 Kilowattstunden jährlich, ein Passivhaus liegt bei 15 Kilowattstunden. Der bundesweite Durchschnitt beträgt 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter. So manches ältere Haus liegt über 200. Ein schlecht gedämmtes Haus verbraucht also deutlich mehr Heizenergie. Welche Möglichkeiten der Wärmedämmung gibt es? Grundsätzlich unterscheidet man bei den Außenwänden eines Gebäudes die Innen- und die Außendämmung sowie die Kerndämmung. Alle haben Vor- und Nachteile. Am effektivsten ist die Außendämmung. Durch sie kann man Wärmebrücken am besten vermeiden. Das Dämm-Material wird dabei von außen an der Wand angebracht. Eine Variante ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade. Durch Luftzirkulation wird dabei Feuchtigkeit abgeleitet. Es gibt aber auch sogenannte Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), die verschiedene Baustoffe kombinieren. Eine Innendämmung kommt zum Einsatz, wenn keine Außendämmung möglich oder sinnvoll ist, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Platzmangel. Hier ist eine fachgerechte Ausführung besonders wichtig, weil die Außenwand innen kalt bleibt und von der warmen Raumluft abgeschirmt wird. Hier kann es leicht zur Bildung von Kondenswasser und zu Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel zwischen den Bauteilen kommen. Eine Kerndämmung wird bei einer zweischaligen Fassade vorgenommen, indem man das Dämm-Material in den Zwischenraum füllt. Dadurch lassen sich gute Dämmwerte erzielen. Schwachstellen Rollladenkasten und Haustür In Altbauten sind oft Rollladenkästen eine besondere Schwachstelle: Sie sind meist nicht gedämmt und sorgen für kalten Luftzug. Für die Nachrüstung können imHandel weicheDämmmatten gekauftund ggf. selbst angebracht werden. Mit diesen werden die Innenseiten des Kastens ausgekleidet. Auch ältere Haustüren werden oft bei Dämmungsmaßnahmen vergessen. Hier ist oft ein Austausch anzuraten. Eine nachträgliche Dämmung zahlt sich auch bei Heizkörpernischen aus. Dämmung von Dächern Auch bei der Dämmung von Dächern gibt es mehrere Varianten. Die häufigste ist die Zwischensparrendämmung, bei der der Dämmstoff zwischen den Sparren des Schrägdaches eingeklemmt wird. Von unten muss die Dämmung dann vollflächig mit einer Dampfbremsfolie vom Innenraum getrennt werden. Die Bahnen der Folien werden an den Rändern überlappt und verklebt. Genaues Arbeiten ist ein Muss: Undichtigkeiten können leicht dazu führen, dass Feuchtigkeit aus der Innenraumluft in die Dämmung gelangt und diese funktionsunfähig macht. Foto: Peggy, Pixabay

Der Autor Ulf Matzen, Assessor jur. Geboren 1967 in Flensburg. Studium der Rechtswissenschaften in Augsburg. Rechtsreferendariat mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht. Auslandsstationen in Istanbul, Amsterdam und Iraklion. Abschluss als Assessor. Tätigkeit bei mehreren Unternehmen, darunter WEKA Baufachverlage und BDOWarentreuhand Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Ab 2003 freie journalistische Tätigkeit. Verfassen von Texten für Anwalts-Nachrichtendienste, Mitarbeit bei Aufbau und Pflege des Rechtsportals der D.A.S. Rechtsschutzversicherung, Pressearbeit für Unternehmen, redaktionelle Mitarbeit an juristischen Internetseiten und Newslettern, Autor von mehreren Ratgebern zum Immobilienrecht. Mitwirkung am Lexikon “Immobilien-Fachwissen von A-Z”/Grabener-Verlag. © 2023 | Grabener Verlag GmbH | Kiel Fachverlag der Immobilienwirtschaft Stresemannplatz 4 | 24103 Kiel Telefon 0431 560 1 560 | Fax: 0431 560 1 580 E-Mail: info@grabener-verlag.de www.grabener-verlag.de Herausgeber: s.o. Autor: Ulf Matzen, Assessor jur. (v.i.S.d.P.) Layout Umschlag/Satz: Magdalena Broda Technik: Leo Kont Titelbild v. o. links bis u. rechts: Henning J. Grabener | Etadly, Pixabay | HarmvdB, Pixabay | Solarimo, Pixabay | Johan Lannek , Pixabay | cocoparisienne, Pixabay Weitere Bilder: Siehe Text im Bild Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet. Eine Garantie für die Richtigkeit sowie eine Haftung können Autoren und Verlag jedoch nicht übernehmen. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten. Preis 6,- Euro [D] Auflage 2023

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