LESEPROBE: ENERGIEEINSPARUNGEN RUND UM DAS HAUS

- 7 - Brennstoffkauf - wann ist der richtige Zeitpunkt? Die Preise von Brennstoffen wie Heizöl oder Holzpellets sind drastisch gestiegen. So kostete ein Liter Heizöl am 5. Oktober 2022 zwischen 1,59 und 1,62 Euro. Eine 100-Liter-Tankfüllung kam damit auf etwa 160 Euro. Vor zwei Jahren kostete diese gerade einmal etwa 40 Euro. Eine Tonne lose Holzpellets kostete am 2. Januar 2022 bei einer Bestellmenge von sechs Tonnen 355,90 Euro, am 1.10.2022 waren es 744,80 (Quelle: Heizpellets24.de). Zwar gibt es immer noch saisonale Schwankungen. Die früheren Faustregeln – im Sommer kaufen ist immer billiger – gelten jedoch durch den Ukraine-Krieg nicht mehr. Nun beeinflussen andere Faktoren die Preise. Verbraucher sollten die Entwicklung genau beobachten. Auch der Vergleich mehrerer Händler ist zu empfehlen. Es kann sich lohnen, nicht den ganzen Tank auf einmal zu füllen, sondern auf mehrere Teillieferungen zu bauen, um auf günstigere Preise zu warten. Vorsicht: Auch die Lieferzeiten haben sich verlängert und niemand möchte im Winter ohne Brennstoff dastehen. B | Wärmedämmung und Heizungstechnik Wie viel macht eine gute Dämmung aus? Eine Faustregel lautet: Wer mehr als zehn Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jährlich fürs Heizen ausgibt, kann mit einer Reihe von Maßnahmen meist hundert Euro und mehr im Jahr sparen. Ein Niedrigenergiehaus hat einen Wärmebedarf von bis zu 70 Kilowattstunden jährlich, ein Passivhaus liegt bei 15 Kilowattstunden. Der bundesweite Durchschnitt beträgt 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter. So manches ältere Haus liegt über 200. Ein schlecht gedämmtes Haus verbraucht also deutlich mehr Heizenergie. Welche Möglichkeiten der Wärmedämmung gibt es? Grundsätzlich unterscheidet man bei den Außenwänden eines Gebäudes die Innen- und die Außendämmung sowie die Kerndämmung. Alle haben Vor- und Nachteile. Am effektivsten ist die Außendämmung. Durch sie kann man Wärmebrücken am besten vermeiden. Das Dämm-Material wird dabei von außen an der Wand angebracht. Eine Variante ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade. Durch Luftzirkulation wird dabei Feuchtigkeit abgeleitet. Es gibt aber auch sogenannte Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), die verschiedene Baustoffe kombinieren. Eine Innendämmung kommt zum Einsatz, wenn keine Außendämmung möglich oder sinnvoll ist, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Platzmangel. Hier ist eine fachgerechte Ausführung besonders wichtig, weil die Außenwand innen kalt bleibt und von der warmen Raumluft abgeschirmt wird. Hier kann es leicht zur Bildung von Kondenswasser und zu Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel zwischen den Bauteilen kommen. Eine Kerndämmung wird bei einer zweischaligen Fassade vorgenommen, indem man das Dämm-Material in den Zwischenraum füllt. Dadurch lassen sich gute Dämmwerte erzielen. Schwachstellen Rollladenkasten und Haustür In Altbauten sind oft Rollladenkästen eine besondere Schwachstelle: Sie sind meist nicht gedämmt und sorgen für kalten Luftzug. Für die Nachrüstung können imHandel weicheDämmmatten gekauftund ggf. selbst angebracht werden. Mit diesen werden die Innenseiten des Kastens ausgekleidet. Auch ältere Haustüren werden oft bei Dämmungsmaßnahmen vergessen. Hier ist oft ein Austausch anzuraten. Eine nachträgliche Dämmung zahlt sich auch bei Heizkörpernischen aus. Dämmung von Dächern Auch bei der Dämmung von Dächern gibt es mehrere Varianten. Die häufigste ist die Zwischensparrendämmung, bei der der Dämmstoff zwischen den Sparren des Schrägdaches eingeklemmt wird. Von unten muss die Dämmung dann vollflächig mit einer Dampfbremsfolie vom Innenraum getrennt werden. Die Bahnen der Folien werden an den Rändern überlappt und verklebt. Genaues Arbeiten ist ein Muss: Undichtigkeiten können leicht dazu führen, dass Feuchtigkeit aus der Innenraumluft in die Dämmung gelangt und diese funktionsunfähig macht. Foto: Peggy, Pixabay

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