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Von Ostindien und Batavia nach Ostfriesland

Die Handelsroute zwischen Ostindien – heute Indonesien – und Europa wurde ganz

wesentlich von der Niederländischen Ostindien-Kompanie (niederländisch: Vereenigde

Oostindische Compagnie, V.O.C.) geprägt. Das war eine Gruppe von niederländischen

Kaufleuten, die sich 1602 zusammenschloss, um die Konkurrenz untereinander aus-

zuschalten. Sie erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte wie Kriegsführung,

Festungsbau und Landerwerb sowie das Handelsmonopol und entwickelte sich zu einem

der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts.

Der Hauptsitz der V.O.C. lag in Amsterdam. In Jakarta auf Java, der Hauptstadt von

Indonesien, damals Batavia, befand sich das Hauptquartier der Handelsschifffahrt.

Niederlassungen wurden auf weiteren Inseln Indonesiens gegründet, sowie an Standorten

in Japan, Persien (heute: Iran), Bangladesch, Indien, Sri Lanka, Taiwan, Südafrika und

Südindien. Das Unternehmen war in sechs Kammern gegliedert und gab bereits Aktien

aus. Wegen finanzieller Schwierigkeiten nach dem Vierten Englisch-Niederländischen

Krieg wurde es 1798 aufgelöst.

Während ihrer rund zwei Jahrhunderte dauernden Glanzzeit hatte die Kaufmanns-

gemeinschaft zirka 4.700 Schiffe unter Segel, auf denen etwa eine Million Menschen

transportiert wurden. Der Erfolg der Niederländischen Ostindien-Kompanie resultierte

in erster Linie aus der Monopolstellung. Die einzige Konkurrenz war die 1600 in London

gegründete Englische Ostindien-Kompanie, E.I.C., die sich aber nicht gegen die V.O.C.

durchsetzen konnte.

Dieses und andere Schiffe können auf der Batavia Museumswerft, Niederlande, besichtigt

werden: 8200 Lelystad, Ausschilderung Batavia Stad, Oostvaardersdijk 01-09. An dem Nachbau

der Galeone waren unter anderem viele Auszubildende beteiligt, die durch das außergewöhnliche

Projekt vielfältige Erfahrungen sammeln konnten. Die Details wurden mit Hilfe historischer

Beschreibungen ähnlicher Schiffe dieser Zeit und archäologischer Forschungsergebnisse ergänzt.

Die Umsetzung ermöglichte wertvolle Erkenntnisse in verschiedenen alten Handwerkstechniken.

Der Beginn von Handels-

beziehungen zwischen Asien

und Europa liegt über 400

Jahre zurück, und Waren

gelangten überwiegend auf

dem Seeweg nach Europa.